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FACHZENTRUM FÜR HALS-NASEN-OHRENHEILKUNDE
Diagnosen

Hörsturz

Definition

Ein Hörsturz ist definiert als kurzfristig aufgetretene Hörminderung, meist plötzlich, seltener in über einen Zeitraum von wenigen Tagen.

Entstehung

In einem Großteil der Fälle bleibt die Ursache des Hörsturzes unbekannt. Der plötzliche Hörverlust scheint am ehesten Folge einer Durchblutungsstörung oder Entzündung in Bereichen des Hörorgans zu sein. Ein plötzlicher Hörverlust kann aber auch durch Ohrenschmalz oder eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr (Mittelohrerguß) entstehen.

Symptome

Ein „Hörsturz“ äußert sich in Form einer plötzlichen Hörverschlechterung, welche viele Patienten als Watte- oder Wassergefühl im Ohr umschreiben. Andere schildern es als bleibendes Druckgefühl im betroffenen Ohr.

Diagnostik

Neben der mikroskopischen Ohruntersuchung ist die Untersuchung der Hörfähigkeit entscheidend. Dabei ist häufig auch die Messung der sehr hohen Töne (bis 20kHz) notwendig, da kleinere Befunde sonst übersehen werden. Ergänzend sind  Untersuchungen des Gleichgewichtsorgans hilfreich. Blutuntersuchungen und auch bildgebende Verfahren runden je nach Fall die Abklärungen ab. Wenn notwendig werden weitere Spezialgebiete (Neurologe, Orthopäde, Zahnarzt, Internist) zugezogen. Eine operative Untersuchung des Mittelohres bietet sich bei entsprechender Vorgeschichte in ausgewählten Fällen an.

Therapie

Die Behandlung hat eine gewisse "Dringlichkeit". Eine Vorstellung spätestens innerhalb von 2-3 Tagen nach Auftreten der Beschwerden wird empfohlen. Die Therapie richtet sich dabei nach dem Ausmaß der Schädigung und den begleitenden Symptomen und kann mit Medikamenten zum Einnehmen oder als Infusion erfolgen. 

Als jüngere Alternativtherapie bzw. sogenannte „second line“ Therapie für Patienten ohne Erfolg bei einer Tabletten- oder Infusionstherapie, hat sich in den vergangenen Jahren die Injektion von Cortison ins Mittelohr in örtlicher Betäubung durchgesetzt.

Besonderheiten

Ist der Hörsturz eine "Stressbedingte" Erkrankung? Ja und nein - Stress kann man zumindest als einen Risikofaktor ansehen, so wie heute auch das Rauchen, Zuckerkrankheit (Diabetes mell.), hoher Blut-Cholesteringehalt und Bluthochdruck als Risikofaktoren für den "Hörsturz" gelten. 

Umgekehrt gibt es in der Litaratur auch Hinweis darauf, dass für solche Menschen, die einen Hörsturz erlitten das Risiko für Herz- Kreislaufkomplikationen erhöht ist. Eine entsprechend weitreichende Beratung ist deshalb für den Patienten wertvoll!