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FACHZENTRUM FÜR HALS-NASEN-OHRENHEILKUNDE
Diagnosen

Rhonchopathie/ Schnarchstörung/ Schnarchen

Definition

Schnarchen bezeichnet ein rasselndes bis knarrendes Atemgeräusch beim Schlafen, welches im oberen Atemweg erzeugt wird. Die Unterscheidung zum Schlafapnoesyndrom ist dabei entscheidend. Das „reine Schnarchen“ ist (vor allem für den Lebenspartner) als lästiges Symptom zu sehen, jedoch nicht gefährlich für den Gesundheitszustand des Betroffenen. Das Schlafapnoesyndrom hingegen kann schwere gesundheitliche Konsequenzen haben.

Entstehung

Schnarchen entsteht durch Vibrationen der Schleimhaut im Bereich der oberen Luftwege: der Nase, dem Rachen oder dem Kehlkopf. Die häufigsten Engstellen neben einer behinderten Nasenatmung sind dabei der Raum zwischen dem Halszäpfchen/ Gaumensegel und Gaumenmandeln sowie der Zungengrund und Kehldeckel. Durch den im Schlaf tiefen Sog von Luft durch die Atemwege, welche typischerweise schlaff/entspannt und verengt sind, kommt es durch Druckänderungen zu einem Einwärtssog der Schleimhäute mit entsprechender Geräuschbildung.

Begünstigende Faktoren sind dabei Übergewicht (enger Atemweg), Alkoholkonsum und Rauchen. Aber auch Allergien, Schlaf- oder Beruhigungsmittel können einen entscheidenden Beitrag leisten.

Symptome

Typischerweise beim Einatmen entstehen laute Atemgeräusche, welcher unterschiedlichen Charakters und Ausprägung sein können. Manche Patienten berichten, selbst von den Geräuschen geweckt zu werden. Meist ist das Schnarchen auf dem Rücken und im Tiefschlaf am deutlichsten zu vernehmen. Dennoch hat der Betroffene im Vergleich zum Schlafapnoe-Patient einen erholsamen Schlaf und leidet nicht unter einer auffälligen Tagesmüdigkeit. 

Deutlich mehr leiden meist die Lebenspartner, womit das Schnarchen eine Ursache für Partnerschaftskonflikte werden kann. Oftmals tragen Lebenspartner nachts einen Ohrenschutz oder schlafen in einem separaten Zimmer.

Diagnostik

Eine ausführliche Untersuchung der oberen Luftwege beinhaltet eine Untersuchung von Nase, Nebenhöhlen, Mundhöhle mit Gebiss und Unterkieferstellung, Rachen und Kehlkopf. Ergänzend sind Allergietest und  Nasenatmungsuntersuchung hilfreich. Eine ambulant durchgeführte Untersuchung der Schlafatmung („Polygraphie“) erlaubt eine tatsächliche Messung des Schnarchens, aber auch eine Unterscheidung zum Schlafapnoesyndrom und ist daher dringender Bestandteil einer Abklärung. Der Patient erhält dabei ein Gerät mit nach Hause, welches er für eine Nacht anlegt. Am Folgetag werden die Daten in der Praxis ausgelesen und direkt besprochen. 

Die Schlafvideountersuchung (Somnoendoskopie) ist eine Option, die Atemwege in simulierten Schlaf mittels Kurznarkose auf Engstellen und Schnarchgeneratoren zu untersuchen. Dies erlaubt eine sichere und effektivere Therapieplanung.

Therapie

Teilweise können gute Erfolge durch sogenannte „Lifestyle“-Veränderungen erreicht werden ("Schlafhygiene"). Sollte dies nicht zum Erfolg führen, sind weitere Optionen  verfügbar. Je nach Entstehungsmechanismus des Schnarchens können Aufbiss-Schienen hilfreich sein. Aber auch operative Verfahren am Ort des Geschehens können zum Erfolg führen. Dabei werden minimal invasive Verfahren (Gaumenimplantate, Radiofrequenztherapie) genauso wie ausgedehntere Operationsansätze angeboten. Nach erfolgter Schlafvideoendoskopie können wir eine auf den Patienten zugeschnittene Therapie anbieten und einleiten.